Seit nunmehr als 5 Jahren zieht es mich nach Ostafrika, um dort zu leben, zu arbeiten und die unterschiedlichen Länder und Gebiete kennenzulernen. Dabei hatte ich die Gelegenheit in Kenia, Uganda, Tansania und Äthiopien an sozial-ökonomischen und landwirtschaftlichen Projekten, als Lehrkraft an verschiedenen Schulen, wie auch als Tour-Guide in einem Naturschutzreservat zu arbeiten.

Ohne medizinische Behandlung hätte dieses Kind seine Füße durch sog. Autoamputation verloren
Ohne medizinische Behandlung hätte dieses Kind seine Füße durch sog. Autoamputation verloren

Während einer meiner letzten Aufenthalte im ländlichen Westen Kenias, erzählte mir ein Einheimischer von Jiggers und wie sehr diese Parasiten das Leben der Ärmsten der Armen zusätzlich beschweren. Nichts wissend was Jiggers überhaupt sind, beschloss ich eine veramte Dorfgemeinschaft in der Nähe der Kleinstadt Kitale zu besuchen. Was sich mir bot, war ein Bild unermesslichen Leidens: Vor allem (Klein)Kinder, Kranke, Behinderte und Alte konnten alltägliche Aktivitäten wie Laufen, Sitzen, Essen, Schreiben und Lernen nur noch mit Mühe oder überhaupt nicht mehr ausüben. Die durch die Parasiten verursachten Schmerzen ließen einige geradezu verrückt werden oder aber billig gepanschten Drogen zum Opfer fallen. (Erfahren Sie hier mehr zu Thema Jiggers)

Nach erfolgreicher Anti-Jigger-Behandlung erhalten Schulkinder Schuhe als eine unter vielen Präventionsmaßnahmen
Nach erfolgreicher Anti-Jigger-Behandlung erhalten Schulkinder Schuhe als eine unter vielen Präventionsmaßnahmen

Vor diesem Hintergründ gründete ich, zusammen mit langjährigen Freunden und Partnern aus der Region, im Frühjahr 2014 eine Organisation, die sich der nachhaltigen Hilfe für Jigger-Opfer widmet.

Durch die Möglichkeit an der medizinischen Behandlung, als auch der sozial-ökonomischen Rehabilitation der Betroffen, vor Ort selbst mitzuwirken, wurde mir schnell die Notwendigkeit und Tragweite der Arbeit bewusst. Mit nur einfachsten und kostengünstigen Mitteln wie z.B. Seife, Desinfektionsmittel und einem paar Schuhe, können die Betroffenen wieder lachen, leben und Alltäglichem nachgehen. Andererseits muss grundlegende Entwicklungshilfe für die oftmals völlig verarmten Dorfgemeinschaften geleistet werden, um dem Jigger-Problem nachhaltig Herr zu werden. Die Schaffung von Zugang zu sauberem Trinkwasser, adäquater medizinischer Betreuung und Bildung ist sehr zeit- und kostenintensiv, aber auf lange Sicht der einzige Weg aus der Jigger-Plage.(Erfahren Sie hier mehr zu den Ursachen und Hintergründen der Jigger-Plage)  

Die Vereinsgründung in Deutschland erfolgte ein Jahr später, am 25.01.2015, und war eine logische Konsequenz all der vorangegangenen Arbeit und Erfahrungen. So können nun Kräfte und Mittel gezielt gebündelt und in transparenter Weise für die Projekte vor Ort umgesetzt werden. 

Abschließend möchte ich mich bei allen bisherigen Unterstützern ganz herzlich bedanken. Ohne Eure vertrauensvolle und großzügige Hilfe in den ,,ersten Stunden", wäre all das nicht entstanden. Danke für die Bestärkungen. 

 

In Zuversicht auf ein neues Leben für Afrika,

 

David Seidemann